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Platz 83

Tarzan
von Burne Hogarth

 
Autor: Burne Hogarth
Zeichner: Burne Hogarth
Land: USA


"Tausend mal schon war Tarzan dem Untergang geweiht. Doch Tarzan lebt." (Tarzan Sonntagsstrip #865)

Tausend mal schon ist er kopiert, interpretiert und imitiert worden: Tarzan, Herr des Urwalds - bekannt aus Buch, Kino, Fernsehen, Comic, Sammelbild-Album und Wick-Pastillen-Werbung. Seit Pulp-Autor Edgar Rice Burroughs den Dschungel-Lord 1912 aus der Taufe hob, hatte Tarzan unzählige Auftritte. Der beste von allen (vom Original einmal abgesehen) findet sich in den von Burne Hogarth zwischen 1937 und 1950 gezeichneten Tarzan-Sonntagsseiten. Wie kein zweiter versteht sich Hogarth auf Anatomie, auf Sehnen und Muskeln, auf Körper in rasanter Bewegung, zum Zerreißen gespannt. Sein an Michelangelo angelehnter Zeichenstil überhöht das klassische Ideal des perfekten Körpers ins Übermenschliche: Seine Frauen sind die schönsten, seine Männer die edelsten, seine Löwen die furchterrendsten und seine Elefanten die Gigantischsten.

Über die Stories breite man dagegen höflich den Mantel des Vergessens, so sich selbiges nicht nach wenigen Stunden von alleine einstellt. Was hier an bunten Scharmützeln (mit dem Messer allein gegen drei Löwen oder 100 Wilde) zusammenfantasiert wird, stellt die wildesten präburtären Knabenfantasien in den Schatten. Kann man das heute noch lesen? Mühsam... Einzig erwähnenswert ist die von Hogarth selbst geschriebene Geschichte um die Ononoes, seltsame beinlose Wesen, die Carl Barks Jahre später als Vorbild für seine "Kullern" (BL-OD 9) dienen sollten.

Zusätzlich zu den Sonntagsseiten verfasste Hogarth in den 70er Jahren zwei großformatige Tarzan-Bände "Tarzan of the Apes" (in Farbe, dt. bei Hethke) und "Jungle Tales of Tarzan" (in s/w). Was er in den dazwischen liegenden Jahren als Mitbegründer und Lehrer an der "School of Visial Arts" und als Autor mehrer Fachbücher über anatomisches Zeichnen dazugelernt hatte - hier zog er alle Register seines Könnens. Zwei Bände für die Ewigkeit. (Cord Wiljes)

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