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Platz 65 Understanding Comics
Scott McCloud hat ein Buch geschrieben. Ein Buch über Comics. Über die Sprache der Comics, die Grammatik, wie Zeit im Comicstrip funktioniert, wie Gedankengänge miteinander verknüpft werden, wie in einem starren Medium Bewegung dargestellt werden kann. Das Ganze in Form eines Comics. „Bist Du für so was nicht noch ein bißchen zu jung?“, fragt sein Kollege Matt Feazell mitleidig im Vorwort. Angeregt durch Will Eisners theoretische Bände einerseits und die Universitäts-Seminare von Art Spiegelman andererseits hat McCloud ein seltenes Kunststück vollbracht: „Comics richtig lesen“ ist ein ebenso unterhaltsames wie lehrreiches Buch geworden, ein intelligentes Standardwerk, das nun wirklich in jede Bibliothek gehört. McCloud taucht in die Geschichte der Bilderzählungen ein und liefert einen kompletten kommunikationstheoretische Basisbau. Selten sind dem Leser Fachausdrücke der Semiotik besser erklärt worden. „Die Grenzen des Mediums“, so McCloud optimistisch, „sind noch lange nicht erreicht.“ Den Beweis für diese These tritt er mit seinem eigenen Buch an. P.S.: Und wer es nicht ganz so schwerwiegend mag: Sowohl McClouds eigene Serie „Zot“, als auch seine Auftragsarbeiten für die „Superman Adventures“ (auf deutsch teilweise bei Dino) liefern einen beeindruckenden Beweis für seine Thesen. (Lutz Göllner) Lesetipps:
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