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Platz 64 Mad 1-28
MAD - der Wahnsinn hat Methode: 48 Jahre gibt es das Magazin jetzt schon, nahezu ein halbes Jahrhundert Humor und Ironie vom Feinsten, dick aufgetragen und ohne jeden Respekt vor Staat, Autoritäten und Traditionen. Wer kennt sie nicht, die bunte Menagerie von Alfred E. Neumann, Spion & Spion, Dave Bergs Lighter Side, Sergio Aragones´ Mini-Cartoons und dem, was "the usual gang of idiots" sonst so Monat für Monat unter die Kiddies (und deren ausgewachsene Version) hauen. Seinen Ursprung hat Mad 1952 im amerikanischen Verlagshaus EC, wo es als Sprössling des Verlegers William Gaines und des Herausgebers Hervey Kurtzman das Licht der McCarthy-Ära erblickte. Kurtzman, selbst ein begnadeter Zeichner, hatte als Herausgeber der außergewöhnlichen EC-Kriegscomics von sich reden gemacht. Über Jahre hinweg hatte er außerdem den einseitigen Humor-Cartoons "Hey Look!" (Sammelband bei Fantagraphics) geschaffen, der quasi Vorstudien zu seiner MAD-Arbeit bilden sollte. Vielleicht war die Zeit einfach reif für ein Humor-Magazin wie Mad, sicher ist aber: Kurtzman und Gaines waren die ersten, die mit einem radikalen Satiremagazin an den Markt gingen. Der Erfolg war sensationell. Unter Kutzmans Ägide entstanden mit den hervorragenden Zeichner des Verlages (Jack Davis, Wally Wood u.a.) die ersten 28 Hefte, die bis Heft 24 noch in Comicform, danach als Magazin, bekannte Figuren aus den Medien auf die Schippe nahmen. Sie wurden damit zum Vorreiter eine humoristischen Tradition, die bis heute in alle Bereiche der amerikanischen Medien weiterwirkt. Dabei sind die frühen Geschichten, wie die Superman-Parodie "Superduperman" aus Heft 4, auch heute noch zum Brüllen komisch und genauso aktuell wie damals. Und soll man den Heerscharen Pädagogen, Politikern und anderen Bedenkenträgern entgegenenhalten, die seit nun fast fünf Jahrzehnten unfähig sind, hinter den Brachialhumor Mad`scher Prägung zu sehen? - "What me worry!" (Cord Wiljes) Lesetipps:
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