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Platz 56 Little Nemo
Wie real sind Träume? Jede Nacht taucht der 6jährige Little Nemo ein ins Schlummerland, das Land der Träume, in dem König Morpheus herrscht. Es ist eine Welt der Wunder und Visionen, der fliegenden Drachensänften und Meerjungfrauen, der Lichterorgien und Kristallpaläste, der skurrilen Figuren und Fabelwesen. Hier erlebt Nemo die aberwitzigsten Abenteuer, nur um dann jeden Morgen (d.h. auf dem letzten Panel jeder Seite) unsanft auf den Boden der Realität zurückgerufen zu werden. Als Winsor McCay Little Nemo 1905 als Comic-Seite für die Sonntagsausgaben des Herald Tribune entwickelte, war das Medium Comic gerade einmal 10 Jahre jung. Little Nemo stellte damals einen Quantensprung in der Entwicklung der Formen- und Bildsprache der Comics dar. In verspielter Mischung aus barocker Zeichenkunst und Art Deco schuf McCay Comics, die bis zum heutigen Tag verblüffen und inspirieren. Little Nemo ist für seinen Schöpfer zugleich auch ein gutes Stück Aufarbeitung der eigenen inneren Dämonen gewesen. Das verleiht Little Nemo neben aller Zuckerbäcker-Romantik an der Oberfläche eine teilweise sogar beklemmende Authentizität. (Cord Wiljes) Lesetipps:
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