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Platz 45 Fantastic Four
Das Werk von Jack Kirby kann mit einem einzigen Wort charakterisiert werden: Energie! Ungebändigte visuelle wie erzählerische Energie, gepaart mit einer Fantasie, die im Laufe von über 50 Jahren wahre Herscharen von Helden geboren hat: Von Captain America über den Hulk, die X-Men bis zum Silver Surfer. Kirby wurde zum Epizentrum des gesamten amerikanischen Comicmarktes. Den Höhepunkt bilden unbestritten die Hefte der Fantastic Four, die er gemeinsam mit Texter Stan Lee in den 60er Jahren schuf. In ihnen entwickelte er seine graphische Erzähltechnik zur Perfektion und brillierte mit dem, was bald zu seinem Markenzeichen wurde: Überlebensgroße, gottgleiche Figuren, die Kämpfe von galaktishen Ausmaßen ausfechten. In den Fantastic Four findet Kirby den idealen Partner, der auf der einen Seite grandios-kosmische Texte auf den Leib dichtet, auf der anderen Seite aber auch immer darauf achtet, dass die Helden fest im normalen Leben und seinen trivialen Alltäglichkeiten verankern bleiben. Kirby´s Zeichnungen strotzen vor Kraft und Dynamik. Wie kein zweiter beherrscht er die visuelle Sprache des Mediums Comic. Korrekte Anatomie oder Perspektive ordnen sich dem einen Ziel unter, eine Geschichte zu erzählen, und dies so eindringlich und überzeugen wie nur irgend möglich. Hierfür erfand er die ganzseitige splash-Panels, arbeitete mit Collagen und entwickelte eine von starken schwarz-weiß-Kontrasten dominierte Darstellungsweise. Neben der Saga um die Fourth World, die unmittelbar im Anschluss entstand, zählen Jack Kirbys und Stan Lees Fantastic Four zum besten, was der amerikanische Mainstream-Comicmarkt hervorgebracht hat. Alles danach ist nur eine Fußnote zu Kirby. (Cord Wiljes) Lesetipps:
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