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Platz 28

Wash Tubbs & Captain Easy
von Roy Crane

 
Autor: Roy Crane
Zeichner: Roy Crane
Land: USA


Da haben wir es wieder: Alan Moore ist eben nicht nur Genie und Superkiffer sondern auch noch Fuchs und Kenner. Als er 1996 den Image-Superman Supreme in "The Land Of A Thousand Supremes" (Supreme Vol. 2 #41) auf etliche Parallel-Supremes treffen lässt, wird ihm von seiner Majestät Supreme dem Fünften auch Original-Supreme vorgestellt. Der erzählt ihm dann, dass er Anfang der zwanziger Jahre als Sohn des Ehepaares Crane zur Welt kam und eigentlich nur ein kleiner Knirps mit Brille und Haartolle war, bis er in einer Höhle die silberne Gürtelschnalle fand, mit deren Hilfe er sich von da an in einen Superhelden verwandeln konnte. Wer weiss wie Roy Cranes Zeitungsstripfigur Washington Tubbs aussieht, dürfte die Botschaft gecheckt haben: Neben Beck, Kirby, Simon, Siegel, Shuster und Kane, welche die allseits bekannten Superhelden Captain Marvel, Batman und Superman erfunden haben, war auch noch ein gewisser Roy Crane mit seiner Serie "Wash Tubbs & Captain Easy" (1924-43) bei der Fundamentlegung für dieses krumme aber im Prinzip irgendwie doch echt legendäre Genre mit von der Partie. Was man neben dieser zugegeben reichlich historischen Info vielleicht auch noch erwähnen sollte ist, dass Cranes Duo-Tone-Technik, die er ab den frühen dreißiger Jahren bei den schwarzweißen Tagesstrips einzusetzen beginnt, seinesgleichen sucht und nicht findet, dass seine Sonntagsseiten, die ab 1933 unter dem Namen "Captain Easy, Soldier Of Fortune" laufen, in ihrer komplexen Einfachheit ähnlich eyepopping daherkommen und dass das Ganze auch heute noch avec höchster Pläsier gelesen werden kann. Mit anderen Worten, ein Meisterwerk von Buddahs Gnaden. (Marc Sagemüller)