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Platz 5

Watchmen
von Alan Moore & Dave Gibbons

 
Autor: Alan Moore
Zeichner: Dave Gibbons
Land: Großbritannien/USA


Was hat dieser bärtige Brite nicht schon alles geschrieben: V for Vendetta, From Hell (jüngst abgeschlossen) und dazu noch Watchmen, die graphic novel (man glaubt fast, für Watchmen wurde diese Betitelung erfunden), ohne die wir vielleicht gar nicht mehr hier wären; allesamt Medium-Refresher ohnegleichen. Alan Moore ist fraglos der mit Abstand wichtigste unter den lebenden anglo-amerikanischen Comicautoren, und nicht wenige Comicrezipienten hörten oder äußersten schon mal das sinngemäße Statement: „Mit Comiclesen hab´ ich ja wieder ernsthaft angefangen, als Frank Miller mit The Dark Knight Returns und Alan Moore und Dave Gibbons mit Watchmen Mitte der Achtziger gezeigt haben, wie gut, erwachsen, anspruchsvoll und...“. Tatsächlich ähnelt die Watchmen-Lektüre einer großen Initiation, einer Eiswasserdusche sowohl auf Seiten der Leseerfahrung als auch der Comicschaffenden. Stärker als das Telefonbuch einer größeren Kleinstadt ist diese elegische Superhelden-Symphonie unerreichter Zenit innerhalb des „Was wäre, wenn es Superhelden wirklich gäbe“- Diskurses und markiert die Grenzen dessen, was im Mainstream-Comic möglich scheint. Es ist unmöglich, nach einmaliger Lektüre die ganze Fülle dieses Großwerks auszukosten; zu genau ist alles durchkomponiert, zu überreichlich die (graphischen) Details. Verschiedene Variationen heldischer Moral bzw. Motivation werden an verschiedenen Maskierten durchprobiert, bis als letzte Konsequenz nur der Ausweg in ethisch nicht mehr einholbares, über-menschliches Nichts bleibt. (Sven-Eric Wehmeyer)

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