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Platz 91 Der Rote Korsar
Unsterblich wurde der Rote Korsar eigentlich durch ganz andere Auftritte: Die vier Hauptpersonen der Serie, Rick, Stelzfuß, Baba und der Korsar, sind ebenfalls ständige Nebenfiguren in Asterix und werden dort in nahezu jedem Album von den Galliern versenkt. Als die beiden Asterix-Schöpfer Uderzo und Goscinny diese Figuren 1964 einführten, geschah dies als Antwort auf den riesigen Erfolg, den Jean-Michel Charlier und Victor Hubinon mit ihrer Reihe Barbe Rouge hatten. Wohl jedes französische Kind, daß in den 50er und 60er Jahren Comics gelesen hat, kannte die Serie und verfolgte die Kämpfe der braven französischen Korsaren gegen hinterlistige Briten, sadistische Spanier und gierige Holländer. Insgesamt 17 Alben entstanden zwischen 1959 und 1974, voller Mantel und Degen-Action, voller geheimnisvoller Intrigen und abenteuerlicher Verwicklungen. Höhepunkt der Serie ist ein Vierteiler, der erst nach einer langen Pause1983 zum Ende kam. Auch wenn der Rote Korsar mit seinen steifen Zeichnungen, seinen seitenlangen Dialogen und seinem simplen Gut-Böse-Schema inzwischen total veraltet wirkt, selbst heute noch - die Serie wird inzwischen von Ollivier, Gaty, Perrissin und Redondo weiter geführt - verströmt sie den klassischen franko-belgischen Charme eines goldenen Zeitalters. (Lutz Göllner)
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