|
|
Platz 51 Black Hole
Angst vor dem Tod, Angst vor dem Leben. Charles Burns beschäftigt sich eigentlich immer mit demselben Thema. In "Black Hole" bringt der US-Comic-Künstler es jedoch so genau auf den Punkt wie noch nie zuvor in seiner langen Karriere. Zuvor schrieb und zeichnete er vor allem brillante Kurzgeschichten, die immer ein wenig den Geist der EC-Comics atmeten. "Black Hole" aber ist groß angelegt, so groß, dass es immer noch nicht abgeschlossen ist. Jedes Jahr kommen ein bis zwei neue Hefte hinzu. Am Ende sollen es wohl 12 werden. Aber egal. Was vorliegt, ist so gut, dass es in diese Liste gehört. Erstmals lässt sich Burns auch Zeit, die Tiefen seiner Charaktere auszuloten, gibt er seinen Lesern Gelegenheit, Protagonisten wirklich kennenzulernen. Wo bislang Abstraktion und Kälte wie ein Schutzschild die volle Wucht der Bilder und Geschichten abfederten, so verleiht die Öffnung in Richtung Emotionalität "Black Hole" eine wesentlich direktere und beunruhigendere Wirkung. Alles ist da, was man von Burns kannte: Teenager, Sex, Krankheiten, Mutationen. Diesmal hat man aber keine Chance mehr, sich zu entziehen. "Black Hole" ist eine grandiose Lektion in Paranoia. Fuck off, David Lynch! (Bernd Kronsbein) Lesetipps:
|